Konzeption

1. Vorwort
Die frühe Kindheit hat als Lebensabschnitt einen hohen Eigenwert. Unser Anliegen ist es, die Familienerziehung sinnvoll zu unterstützen, zu ergänzen und den Erfahrungsraum des Kindes zu erweitern.
Das musische Profil unserer Kindereinrichtung bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten, Erfahrungen mit sich selbst, mit anderen Kindern und Erwachsenen, speziell der GruppenerzieherIn bzw. allen ErzieherInnen zu sammeln und neue Bindungen einzugehen.
Die musikalischen und andere künstlerische Projekte sind Bestandteile unserer Arbeit.
Die Befriedigung der Bedürfnisse der Kinder sind Maßstab für unsere Arbeit und Voraussetzung für das Wohlbefinden der Kinder, Eltern und ErzieherInnen.
Bei der Umsetzung des Sächsischen Bildungsplanes lassen wir uns von der Devise leiten:

„Nimm mich so wie ich bin“



2. Leitgedanken des Trägers
und Motivation für die Arbeit der Kindertagesstätten des Freien Musikvereins Paukenschlag e.V.
Der Freie Musikverein Paukenschlag e.V. verbindet künstlerische Bildung für Kinder und Jugendliche mit deren allgemeiner Förderung, indem er künstlerische Tätigkeiten als Medium zur Persönlichkeitserziehung benutzt. Die Herausbildung persönlichen Vertrauens in die eigenen kreativen Fähigkeiten auf künstlerischem Gebiet und davon abgeleitet in allen Lebensbereichen, ist sein vornehmstes Ziel.
Die Betreuung von Kindern im Kleinkind- und Vorschulalter wird in den Kindertagesstätten des Musikvereins als höchst verantwortungsvolle Aufgabe betrachtet, die über den Auftrag zur Erbringung einer Dienstleistung für Eltern oder andere Sorgeberechtigte hinausgeht.
Die MitarbeiterInnen sind sich bewusst, dass ihre Arbeit und ihr Verhalten eine wichtige Rolle in der frühkindlichen Entwicklung der ihnen anvertrauten Kinder spielen.

2.1. Leitbilder des pädagogischen Handelns

Drei Leitbilder prägen ihr Handeln:

Rahmen schaffen zur sozialen Entwicklung
Die Kindertagesstätte ist der erste Ort, an dem sich Kinder in einer sozialen Gruppe außerhalb ihrer Familie bewegen, zurechtfinden und einen Platz erobern müssen.
Sie erfahren, dass ihre ErzieherInnen ihnen offen und liebevoll begegnen, dass sie aber auch selbst dazu beitragen, anfängliche Fremdheit zu überwinden und sich geborgen fühlen.

Hilfe und Anregung geben zum Lernen
Die Kindertagesstätte ist der Ort, an dem die Kinder ihrem Alter entsprechend zielgerichtet lernen und eine erweiterte Umwelt neben der familiären entdecken und verstehen können.
Sie bewältigen Aufgaben, welche Nachdenken, Strategien und Geduld erfordern, aber auch das Selbstbewusstsein und das Ver-trauen in die eigenen Fähigkeiten wachsen lassen und die Freude am Lernen fördern.

Partner sein und Mut machen
Die Kindertagesstätte ist natürlich auch der Ort, an dem die Kinder in wachsendem Maße ihre Umgebung kritisch sehen lernen und gestalten können, an dem sie Lieblingsbeschäftigungen finden, an dem sie schöpferisch tätig sind und ihrer Fantasie Raum geben können.
Liebgewordene Rituale und Besonderheiten aus dem familiären Umfeld dürfen sie in die Gruppe tragen.

2.2. Profil
Basis der pädagogischen Arbeit mit den Kindern an unserer Einrichtung ist ein musisch-ästhetisch ausgerichtetes Grundkonzept. Musisch-ästhetische Erziehung schafft die Voraussetzung für die Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeiten und ermöglicht damit den Kindern, sich mit ihrer Umwelt optimal in Beziehung zu setzen. Die Sensibilisierung der Wahrnehmung trägt zudem entscheidend zur Entwicklung einer              Ich-Identität der Kinder bei.
Musisch-ästhetische Erziehung umfasst alle Bereiche des Lebens, sie schließt die gesamte Atmosphäre einer Kindertageseinrichtung ein. Sie gibt nicht nur das Sichtbare wieder - sie ermutigt Kinder, ihren sinnlichen Eindrücken in mannigfaltiger Art und Weise einen Ausdruck zu verleihen.

Die Umsetzung dieses Profils bedeutet für uns konkret:
• Alle pädagogischen Tätigkeiten orientieren sich am einzelnen Kind, seinen individuellen Interessen, Bedürfnissen und Erfahrungen.
• Spielen und Lernen (bzw. spielendes Lernen) finden mit allen Sinnen als ganzheitliche Prozesse statt.
• Die Kinder tragen die Verantwortung für die Mitgestaltung ihres Umfeldes.
• Empfindungen und Gefühle für die Schönheit und den Wert der Natur, der sozialen Umwelt und der Kunst, sowie die Ausprägung der eigenen Haltung (Kritikfähigkeit) werden geweckt.
• Durch breit gefächerte Angebote in allen musisch-künstlerischen Bereichen (z.B. Musik, Theater, Literatur, sportliche Aktivitäten oder kreatives Gestalten) kann sich jedes Kind seinen Neigungen entsprechend entwickeln. Fantasie und Kreativität werden dadurch gefördert.
Singen, Tanzen und Musizieren wird in unserer Kita groß geschrieben. Alle Kinder erleben die Musikalische Früherziehung im Tageslauf in ihrer Gruppe durch Musik-pädagogen. Die Kinder können sich Ausprobieren beim Begleiten durch Instrumente.

3. Rahmenbedingungen
3.1. Gesetzliche Grundlagen
Die gesetzlichen Regelungen für die Finanzierung, Organisation und Führung der Kindertagestätte werden durch verschiedene Gesetze und
Ausführungsbestimmungen auf Bundes- und Landesebene getroffen.
• Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (insbesondere Art. 6)
• Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
• Sozialgesetzbuch VIII (Kinder und Jugendhilfegesetz) insbesondere §§ 22 – 25 (Grundsätze der Förderung in Kindertagesstätten)
• Sächsisches Kita-Gesetz
• Satzung der Landeshauptstadt Dresden über die Erhebung von Elternbeiträgen zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen der öffentlichen Jugendhilfe
• Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales zur Integration von Behinderten und von Behinderung bedrohten Kindern in
Tageseinrichtungen
• Sächsischer Bildungsplan – Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in Kinderkrippen und Kindergärten
• Bundeskinderschutzgesetz
Die Gesamtkosten (Betriebskosten) für einen Kita-Platz setzen sich aus den Personalkosten und den Sachkosten zusammen. Zum Personalbereich gehört die Finanzierung der pädagogischen Mitarbeiter. Grundlage hierfür ist der jeweilige Personalschlüssel differenziert nach der Betreuungszeit der Kinder. Zu den Sachkosten zählen die Aufwendungen für das technische Personal, den Unterhalt (Strom, Wasser, Müllentsorgung etc.), die Instandhaltung der Räume und alle anfallenden Kosten für Anschaffungen. Die Betriebskosten werden durch die Stadt Dresden aufgebracht im Zusammenhang mit einem Zuschuss des Landes Sachsen, den Elternbeiträgen und dem Eigenanteil des Trägers.
Die gezahlten Elternbeiträge belaufen sich auf etwa 20 – 23% der tatsächlich anfallenden Kosten in der Krippe bzw. auf etwa 20 – 30% im Kindergarten (vgl. SächsKiTaG, 2005, Abschnitt 3, §§ 13- 18).
Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) beschreibt die Aufgabe, die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern. Diese Aufgabe umfasst die Bildung, Erziehung und Betreuung – orientiert an den Bedürfnissen der Kinder und Familien. Die Aufgaben und Ziele einer Kindertagesstätte werden im Sächsischen Kita-Gesetz konkretisiert (§ 2 Abs. 1 und 2).
Der Sächsische Bildungsplan ist seit 2006 Arbeitsgrundlage der pädagogischen Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen. Einem Überblick über
bildungstheoretische und entwicklungspsychologische Grundlagen zum Themenkreis Kindheit und Lernen folgen hier Darstellungen zu den sechs Bildungsbereichen – somatische Bildung, soziale Bildung, kommunikative Bildung, ästhetische Bildung, naturwissenschaftliche Bildung und mathematische Bildung. Aufbauend auf einer theoretischen Einführung finden sich dort Anregungen für die konkrete pädagogische Tätigkeit des Fachpersonals.

3.2. Sozialraum
Die Einrichtung befindet sich in freier Trägerschaft und wird seit Mai 2006 vom Freien Musikverein Paukenschlag e.V. geleitet.
Unsere Kindertagesstätte befindet sich am Rande eines Wohngebietes in Dresden Gruna. Der Neubau wurde im Juni 2008 zur Nutzung übergeben. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Kinder- und Jugendhaus „Schieferburg“, die Bibliothek und die 96. GS „Am Froschtunnel“ als unsere Kooperationseinrichtungen.

3.3. Unsere Kita
In 9 Gruppen werden 138 Kinder im Alter von 0 Jahren bis zum Schuleingang durch pädagogisches Fachpersonal beim Spielen und Lernen begleitet. Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen stehen 6 Integrationsplätze zur Verfügung. Darüber hinaus sind in unserem Haus ein Hausmeister, eine Köchin und drei technische MitarbeiterInnen tätig. Die Firma Vielfaltmenü beliefert uns täglich mit frisch gekochtem Essen und Vesper. Für die Krippenkinder und Allergiekinder kann gesondertes Essen bestellt werden.

Öffnungszeiten und Tagesablauf
Unsere Einrichtung ist Montag bis Freitag von 6.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

6.00 – 7.30 Uhr Frühdienst in der 1. Etage / Krippenkinder in der Krippe

7.30 – 8.00 Uhr Frühstück
- Kitakinder der 1. Etage im Kinderrestaurant
- Krippenkinder in der Krippe
- Kitakinder im Erdgeschoss in ihrer Gruppe

8.30 – 12.00 Uhr Gestaltung des Vormittages
- freies, angeleitetes Spiel, Lern und Bastelangebote, Gestaltung von Höhepunkten, Aufenthalt an frischer Luft, musikalische Früherziehung, englische Sprachbegleitung, Sport
- die Schulanfänger haben zusätzliche Angebote

11.00 – 12.30 Uhr Mittagessen
- die Kinder im Erdgeschoss essen in ihren Gruppen
- die Kinder in der 1. Etage essen im Kinderrestaurant

12.00 – 14.00 Uhr Mittagsruhe

14.30 Uhr Vesper

14.30 –16.00 Uhr freies Spiel auf der Etage oder im Freien

16.00 –17.00 Uhr Spätdienst in der 1. Etage oder im Freien

Innenbereich
Die Gruppenräume sind 48m² groß und den Krippenkindern steht zusätzlich ein Schlafraum zur Verfügung. Jede Gruppe verfügt über ein eigenes Bad und eine Garderobe.
Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Krippenbereich für zwei Gruppen, welcher aus zwei Spiel- und einem gemeinsamen Schlafraum, zwei Garderoben und zwei Bädern besteht. Ein weiterer abgeschlossener Bereich für zwei Krippen- /Kindergartengruppen mit zwei Bädern und Garderobe befindet sich auf der anderen Seite des Erdgeschosses.
Das große Foyer mit Musikwand, der Bewegungsraum, der Personalraum, die Ausgabeküche und technische Räumlichkeiten ergänzen das Erdgeschoss.
In der 1. Etage befinden sich 5 Kindergartengruppen (eine davon altersgemischt) mit eigenen Garderoben und Bädern.
Der großzügige Vorraum mit Bibliothekswand, Sitzecke und Spielpodesten gibt den Kindern die Möglichkeit, neben dem Gruppenraum auch diesen für sich zu nutzen.
In der 1. Etage befinden sich zusätzlich ein Kreativraum und ein Therapie- und Sinnesraum.
In unserem großen Kinderrestaurant nehmen die Kindergartenkinder ihre Mahlzeiten ein. Die Entwicklung der Selbständigkeit durch Selbstbedienung ist unser Ziel. Die Kinder sortieren und bedienen sich selbst bei Besteck und Geschirr, sie lernen Essenmengen einschätzen und erfahren Tischsitten und Rituale. Die Kinder können in der altersentsprechenden Küche kochen und backen. Ostern und Weihnachten findet das große gemeinsame Frühstück statt.

Außengelände
Unsere Kita besitzt einen großzügigen (7800m²) grünen Garten und bietet mit seiner Rollerbahn, Nestschaukel, Weidentipi, Kletterburg, Holzecke, Wasserspielplatz, Sandkästen und Bolzplatz, sowie Sitzecken und vielen Büschen vielseitige Spielmöglichkeiten. Die Krippenkinder spielen in einem abgegrenzten Bereich mit Motorikwand, Trampolin, Rollerbahn, einem Kletterschiff, dem Sommerhäuschen und einem großen Sandkasten.

4. Unser Bild vom Kind, vom Lernen und die Rolle der ErzieherInnen
Das Kind steht bei uns im Mittelpunkt. Als einzigartiges Individuum will es seine Welt erforschen und begreifen. Nur das Kind selbst kann lernen, es ist Akteur seiner eigenen Entwicklung. Dazu benötigt es jedoch die Gemeinschaft und die Auseinandersetzung mit seiner umgebenden Umwelt, um sich sein Bild von der Welt zu konstruieren. Lernen erfolgt dabei eigenaktiv und durch direkte Anschauung,
Erfassen mit allen Sinnen und durch Interaktion mit anderen Kindern und Erwachsenen.
Jedes Kind hat aufgrund seiner Entwicklung, seiner Erfahrungen und seiner Biografie seine eigene Sicht auf die Welt. Aus diesem Verständnis heraus, benötigt jedes Kind bestimmte individuelle Unterstützung und Förderung.
Die Basis für das Lernen ist eine harmonische und wertschätzende Atmosphäre.
Nur wenn sich das Kind sicher, anerkannt und geborgen fühlt, kann es der Welt begegnen, kann es sich offen mit Neuem auseinandersetzen. Damit sich die „Ich- Identität“ entwickeln kann, benötigt das Kind vielfältige Möglichkeiten Erfahrungen zu sammeln, sich auszuprobieren, etwas zu erforschen, spielend zu entdecken und sich in der Gemeinschaft auszutauschen. Grundvoraussetzungen dafür sind soziale Sicherheit und Vertrauen.
Unsere pädagogischen Fachkräfte verstehen sich als Begleiter auf dem Entwicklungsweg der Kinder. Sie geben Hilfestellung, Impulse und Input, zeigen mögliche Wege. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln helfen wir den Kindern die Welt zu entdecken, zu verstehen und ihren Platz zu finden.

5. Der Sächsische Bildungsplan und seine Bildungsbereiche
Der sächsische Bildungsplan ist unser Leitfaden und Bestandteil des sächsischen Kita- Gesetzes. Für die pädagogischen Fachkräfte gilt er als Arbeitsgrundlage, für die Eltern als Orientierungshilfe, um die gemeinsame Verantwortung wahrnehmen zu können.
Der Bildungsplan beinhaltet sechs Bildungsbereiche:
• Somatische Bildung (Wohlbefinden)
• Ästhetische Bildung (Wahrnehmung)
• Naturwissenschaftliche Bildung (Entdecken)
• Mathematische Bildung (Sortieren)
• Soziale Bildung (Beteiligung)
• Kommunikative Bildung (Dialog)
Die Bildungsbereiche werden nie separat betrachtet, sondern fließen ineinander über. Die pädagogischen Fachkräfte planen in einer groben Struktur den Entwicklungs- und Lernweg jedes einzelnen Kindes unter Berücksichtigung seines Entwicklungszeitfensters.

6. Die Kindertagesstätte als Bildungseinrichtung - Spiel als Lernform gestalten
Der sächsische Bildungsplan bezeichnet das Spiel als die Haupttätigkeit des Kindes, da es als primäres Lernen die alterstypische und – vor dem Hintergrund konstruktivistischer Lerntheorien – die effektivste Form des Wissensaufbaus eines Vorschulkindes darstellt. Mit seinen verschiedenen Spielarten wird es den individuellen Interessen jedes Kindes gerecht.
Dem Spiel wird im gesamten Tagesablauf Raum gegeben. Durch die Entwicklung eigener Spielideen werden die Kinder schöpferisch tätig und durch die Bereitstellung verschiedenster Materialien entwickelt sich Fantasie und Kreativität. Im Spiel lernt das Kind sich zu verständigen, Freude und Frust zu ertragen, Ausdauer zu üben, sich ein- und unterzuordnen, aber auch einmal zu führen.
Die Kinder können im Spiel ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben, üben sich in Koordination, Geschicklichkeit sowie Grob- und Feinmotorik.
Das Spiel beeinflusst die kindliche Entwicklung nachhaltig. Die Kinder nehmen im Spiel Lebensentwürfe vorweg, sie probieren Verhaltensweisen ihrer erlebten Umgebung aus und erspielen sich damit eine Erweiterung ihres eigenen Handlungspotentials. Durch die Übernahme verschiedener Rollen im gemeinsamen Spiel testen Kinder selbstbestimmt Handlungsalternativen und Wahlmöglichkeiten, erlernen soziale Rollen, erwerben kommunikative Kompetenzen und lernen andere, neue Perspektiven kennen.
Uns ist bewusst, dass sich Erkenntnisprozesse in diesem Alter besonders über die individuelle Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt entwickeln.


„Erkläre mir, und ich vergesse.
Zeige mir, und ich erinnere.
Lass es mich tun, und ich verstehe.“


Das Spiel eines Kindes ist das Hauptbeobachtungsmedium von Entwicklungsprozessen, da es die kindliche Entwicklung zeigt und reflektiert. Aus dem Charakter des Spiels wird der Entwicklungsstand eines Kindes deutlich – sowohl hinsichtlich der Themen, mit denen sich ein Kind beschäftigt als auch hinsichtlich motorischer, sozialer, sprachlicher und kognitiver Fähigkeiten, welche das Kind während des Spiels zeigt.

7. Krippe und Eingewöhnung
Der Krippenbereich befindet sich im Erdgeschoss der Kita. Die Betreuung in einer extra Gruppeneinheit ermöglicht, dass individuell auf jedes Kind eingegangen und die Bedürfnisse der Kleinsten besonders berücksichtigt werden können z.B. Ess- und Schlafzeiten, Nuckel, Flasche, Töpfchen gehen.
Die Eingewöhnung der Kinder liegt uns besonders am Herzen. Sie ist bedeutend für eine gute Beziehung zwischen ErzieherInnen und Kind sowie ErzieherInnen und Eltern. Eine gelungene Eingewöhnung ist die Grundlage für eine gute Entwicklung der Kinder.
Die Eingewöhnungszeit dauert ca. 4 Wochen, dabei wird die Individualität eines jeden Kindes und seiner Eltern beachtet.
In den ersten Tagen begleiten die Eltern ihre Kinder für ca. 2 Stunden. Gemeinsam lernen sie bei uns den Krippenalltag, die dazugehörigen Räumlichkeiten und das Leben in der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen kennen. Der erste Trennungsversuch erfolgt, wenn das Kind nach einigen Tagen mit der neuen Umgebung und den ErzieherInnen vertraut ist. Die Eltern verabschieden sich vom Kind und verlassen für einige Minuten den Raum, bleiben jedoch in unmittelbarer Nähe. Schrittweise wird der Aufenthalt der Kinder ohne Eltern verlängert.
Die Eingewöhnung kann als erfolgreich und abgeschlossen betrachtet werden, wenn sich das Kind in seiner neuen Gruppe wohl fühlt, sich von den Eltern verabschieden und vertrauensvoll den ErzieherInnen zuwenden kann.

8. Vorschule
Im Sinne des sächsischen Bildungsplanes gehören zum Schulvorbereitungsjahr umfangreiche und vielfältige Angebote für die Schulanfänger.
Mit der 96. Grundschule gibt es eine Kooperationsvereinbarung, welche die Zusammenarbeit definiert und regelt.
Unsere Schulanfänger sollen den Übergang in die Schule mit Freude, Selbstbewusstsein und Neugier erleben.
Ihre Selbständigkeit und Leistungsbereitschaft wird entwickelt, in dem sie lernen, konzentriert und ruhig an einem Thema zu arbeiten, Aufgaben zu erfassen und nach Lösungswegen zu suchen. Sie werden an eigenverantwortliches, selbständiges, zügiges und sorgfältiges Arbeiten gewöhnt und ihre Feinmotorik wird zielgerichtet gefördert.
Das Einordnen in die Gruppe, Lösen von Konflikten mit Hilfe der Sprache werden geübt und Verantwortungsgefühl anderen gegenüber entwickelt.
Die Nutzung kultureller Angebote, dass Zurechtfinden in ihrer Umgebung, Verkehrserziehung, vielfältige Ausflüge tragen dazu bei, das Interesse der Kinder zu wecken, ihre Heimatstadt Dresden kennen zu lernen.

9. Gruppenarbeit mit zielgerichteten Angeboten für einzelne Altersstufen
Die Gruppenarbeit in den altershomogenen und altersgemischten Gruppen bietet den Kindern einen festen Verband und eine Bezugsperson sowie eine kontinuierliche Gestaltung des Tagesablaufes. Alle Gruppen haben einen eigenen Gruppenraum mit Garderobe und Bad, welche gruppenintern gestaltet sind.
Gezielte Angebote werden altersspezifisch in den Gruppen durchgeführt und ermöglichen eine individuelle Förderung der Kinder. Wir unterstützen den Selbstbildungsprozess und die Kreativität eines jeden Kindes. Sie erhalten die Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken und dabei Freude am eigenen Tun zu entwickeln. Nach Absprache haben die Kinder die Möglichkeit, sich in bestimmten Bereichen des Hauses frei zu bewegen, mit Freunden zu spielen oder sich zum Beispiel im Snoozelraum zu verabreden. Die Entwicklung der Selbständigkeit, der Sprache und des Spiels stehen im Vordergrund. Dabei sind alle Mitarbeiter im Haus Ansprechpartner für die Kinder.
Jeweils zum Schuljahreswechsel werden neue Krippen- und Kindergartengruppen gebildet.
Die musikalische Früherziehung und die englische Sprachbegleitung sind zusätzliche und kostenpflichtige Angebote des Musikvereins und werden für alle Kinder im Tagesablauf durch Fachpädagogen integriert. Bei beiden Angeboten werden die Sprache gefördert, die Konzentration geschult, das Selbstbewusstsein gestärkt und das Emphatieverhalten Anderen gegenüber entwickelt

10. Entwicklung der Gemeinschaftsfähigkeit, soziales Verhalten erleben und gestalten
Ausgehend von der Alltagssituation im Leben der Kinder planen wir gemeinsam unser pädagogisches Handeln. Wir bevorzugen einen demokratischen Erziehungsstil.
Wir sind uns bewusst, dass Erziehung Vorbild und Liebe erfordern, sowie Geduld und Übung notwendig macht.
Ein hoher Grad an Sensibilität, Beobachtungsgabe und Fachkompetenz ermöglicht erst das behutsame Einwirken auf die kindliche Persönlichkeit.
Für jedes Kind wird ein Portfolio angelegt.
Alle Mitarbeiter des Hauses fühlen sich für das Wohlbefinden der Kinder verantwortlich. Vielfältige Begegnungen und Beziehungen erweitern den
Erfahrungsraum der Kinder und geben ihnen Sicherheit.
Gemeinsame Projekte mit anderen Einrichtungen und die Vernetzung mit der Umgebung ermöglichen eine sinnvolle Ergänzung unserer Arbeit.
Unser größtes Ziel ist es, dass sich jedes Kind wohl und geborgen fühlt, sowie seine individuellen Interessen, Bedürfnisse und Wünsche befriedigen kann. Dies verlangt, das Vertrauen des Kindes zu erwerben, familienunterstützend wirksam zu werden und jedes Kind individuell zu fordern und zu fördern.
Fürsorgliche Betreuung, Frohsinn, und Förderung gewährleisten eine gesunde Entwicklung.
Vielfältige Erlebnisse, Erfahrungen und die eigene aktive Auseinandersetzung regen die Kinder zum Mitdenken und Entscheiden an und fördern ihre Freude am Entdecken und Experimentieren. Kindheit in diesem Lebensabschnitt muss erlebbar und gestaltbar sein.

Folgenden Grundbedürfnissen eines jeden Kindes schenken wir besondere
Beachtung:
1. Das Bedürfnis ernst- und angenommen, anerkannt und geliebt zu werden, Freude zu erleben und selbst zu bereiten.
2. Das Bedürfnis nach Zusammensein mit anderen Kindern, aber auch einmal allein sein zu können.
3. Das Bedürfnis zu spielen, zu lernen, die Umgebung zu gestalten und zu verändern, Neues selbst zu entdecken, sich mitzuteilen und sich mit anderen zu verständigen.
4. Das Bedürfnis, sich intensiv zu bewegen, aber auch sich auszuruhen, nach Regelmäßigkeit des Tagesablaufes.
5. Das Bedürfnis, selbständig und selbsttätig sein zu können, groß zu sein, aber auch Schutz und Hilfe zu empfangen.

„Weil unsere Kinder unsere einzige Verbindung zur Zukunft sind, und weil sie die Schwächsten sind, gehören sie an die erste Stelle der Gesellschaft“
                                                                                                              Olaf Palme

11. Beobachtung und Dokumentation
Die Dokumentation der Bildungsprozesse jedes einzelnen Kindes als auch der aktuellen Themen innerhalb der Gruppe ist ein grundlegender Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Sie bildet die Grundlage für die Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Kinder und dient zudem der Information der Eltern. Neben der Gestaltung von Lernportfolios für jedes einzelne Kind werden Aspekte der Arbeit in den Gruppen dokumentiert.
Entwicklungsgespräche werden den Familien der Kinder mindestens einmal pro Jahr angeboten. Die Grundlage dieser Gespräche bilden schriftlich festgehaltene und reflektierte Beobachtungen der Erzieher zum Entwicklungsstand und zur Kompetenzentwicklung der Kinder. Die Beobachtungen des Sozial- und Spielverhalten, der Sprachentwicklung, der kognitiven, emotionalen und motorischen Entwicklung, der Entwicklung der Selbständigkeit und eventueller Entwicklungsbesonderheiten der Kinder erfolgen auf der Basis erprobter
Beobachtungsverfahren. Ziel des Entwicklungsgespräches ist ein Austausch der am Erziehungsprozess beteiligten Personen über die Entwicklung des Kindes und eine Verständigung über Zielsetzung einer weiteren Lern- und Entwicklungsbegleitung des Kindes.

12. Erziehungspartnerschaft
Eltern und ErzieherInnen tragen gemeinsam die Verantwortung für die Bildung und Erziehung der Kinder. Unser Ziel ist es, mit den Eltern eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft einzugehen, um gemeinsam die personalen, emotionalen, physischen, kognitiven, sozialen und lernmethodischen Kompetenzen der Kinder zu fördern und somit wirksam zur Entwicklung des Selbstbildes eines jeden Kindes beizutragen. Aus dieser Verantwortung heraus ist eine vertrauensvolle, aktive Kooperation zwischen Eltern und ErzieherInnen auf der Basis eines offenen und partnerschaftlichen Dialoges wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

Verschiedene Formen der Erziehungspartnerschaft in unserem Hause sind:
• Gruppennachmittage
• Gemeinsame Feste und Feiern
• Elternabende
• Traditionen wie Oma- Opa- Nachmittage
• Unterstützung bei Ausflügen
• Elternvertreter und Förderverein
• Gespräche (Tür- und Angelgespräche, Entwicklungsgespräche)
• Aushänge, Infobriefe

Gespräche schaffen Transparenz und stellen eine grundlegende Form der Zusammenarbeit dar. Tür- und Angelgespräche finden täglich in der Bringe- und Abholsituation statt und dienen sowohl dem Erfahrungsaustausch über das Erleben des Kindes im häuslichen Umfeld als auch im Kita- Alltag. Besonderheiten mit der Relevanz für den Aufenthalt des Kindes in der Kita können an dieser Stelle geklärt werden.
Entwicklungs- Beratungs- und Konfliktgespräche finden regelmäßig, auch auf Wunsch der Eltern statt.
In den einzelnen Gruppen finden zum Beginn des Kindergartenjahres Elternabende statt.
Die Mitglieder der Elternvertretung werden einmal jährlich von den Eltern in den jeweiligen Gruppen gewählt und stellen die Verbindung zwischen den Eltern, ErzieherInnen, der Leitung der Kita und dem Träger dar. Die Elternvertretung vertritt damit die Interessen der Kinder und setzt sich für eine kontinuierliche Verbesserung der Bedingungen für deren Entwicklung ein.

13. Feste, Bräuche, Traditionen
Bei der Planung und Gestaltung von Festen und Feiern berücksichtigen wir Traditionen unseres Kulturkreises, den Jahresrhythmus und Rituale.
• Geburtstagsfeiern
• Pflanz- und Garteneinsatz
• Kindertag
• Fasching
• Ostern und Weihnachten
• Lampionumzug
• Striezelmarkt
• Zuckertütenfest
Bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen wird das Gemeinschaftsgefühl zwischen Kindern, Team und Eltern gestärkt.
Individuelle Feste in den Gruppen finden zu unterschiedlichen Anlässen und Terminen statt.

14. Inklusion statt Integration in unserer Kita
Seit 2009 ist Inklusion ein Menschenrecht. Es fordert die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft. Inklusion ist die „Einheit in Verschiedenheit“. Jeder Mensch ist individuell einzigartig und als dieses anzusehen.
In unserer Kita werden 6 Integrationsplätze zur Verfügung gestellt. Zwei Heilpädagogen und eine Erzieherin mit heilpädagogischer Zusatzqualifizierung kümmern sich um die besonderen Belange der Kinder. Jedes Kind ist in seiner Gruppe als vollwertiges Mitglied integriert und nimmt am normalen Gruppenleben teil.
Je nach Entwicklungsstand werden die Kinder individuell gefördert. Die Fördereinheiten werden in das Gruppengeschehen integriert oder als
Einzelförderung angeboten. Die Entwicklung des Kindes wird stetig beobachtet und dokumentiert und die Entwicklungsziele gemeinsam mit der Erzieherin festgelegt.
Mit dem Sozialamt besteht eine enge Zusammenarbeit. Für spezielle Förderung (Logopädie, Ergotherapie u.ä.) können die Therapeuten in die Einrichtung kommen.


15. Netzwerkarbeit und Öffentlichkeit
Unsere Einrichtung präsentiert sich auf unterschiedliche Art und Weise Umfangreiche Informationen finden Sie im Internet unter
www.kita-spielkiste-gruna.de
Mehrmals im Jahr erhalten alle Eltern einen Infobrief mit aktuellen Informationen.
Mit folgenden Einrichtungen in unserer Umgebung besteht eine enge Zusammenarbeit:
• 96. Grundschule „Am Froschtunnel“ – Kooperationsvertrag zur Gestaltung der Schuleingangsphase
• Monatlicher Bibliotheksbesuch der älteren Kinder
• Begegnungsstätte „Gruna“
• Gartenanlage „Alte Elbe“
• Kinder- und Jugendhaus „Schieferburg“
• Polizei und Feuerwehr
• Schwimmhalle Prohlis und Freiberger Straße

Förderverein
Der Förderverein „Kita Spielkiste e.V.“ wurde am 17.09.2008 gegründet.
Die Mitwirkung der Mitglieder erfolgt nicht nur finanziell, sondern auch ideell. In den regelmäßigen Sitzungen werden in Absprache mit den Mitarbeitern der Kita neue Anschaffungen und Projekte geplant. Die Mitgliedschaft ist freiwillig und kostet im Jahr 15,00 €. Die finanziellen Mittel setzen sich aus den Mitgliedsbeiträgen, dem Papiercontainergeld, den Spenden, den Erlösen von Festen und der Spendenbox zusammen. Viele Wünsche der Kinder konnten schon realisiert werden, zum Beispiel die Erweiterung der Mäuseburg, die Matschecke, die Pergola, das Trampolin für die Krippis, Spielsachen und Weihnachtsgeschenke.

16. Praktikantenarbeit
In unserer Kita gibt es vier Praxisanleiter. Uns liegt es am Herzen jungen Menschen bei der Berufsfindung und Berufsausbildung ein kompetenter Partner zu sein.
Unsere Praktikanten kommen zu einem Erstgespräch als Voraussetzung für einen guten Start. Die Praxisanleiter begleiten die Praktikanten durch das Praktikum und unterstützen diese Praktikanten bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Es finden regelmäßige Reflektionsgespräche statt und ein Abschlussgespräch mit Beurteilung.

17. Weiterbildung
Besonderen Wert legen wir auf die fachlichen Weiterbildungen unserer Mitarbeiter. Jede Erzieherin und jeder Erzieher sieht es als Pflicht und
Bedürfnis an, sich zu grundlegenden Themen der Erziehung und Bildung entsprechend unserer Konzeption weiterzubilden. Teamfortbildungen finden unter der Leitung externer Referenten statt. Weitere Fortbildungen zu speziellen Themen werden von den einzelnen Mitarbeitern in Absprache mit der Leiterin organisiert und wahrgenommen. Im gegenseitigen Dialog dienen sie dazu, die eigene Arbeit zu reflektieren und zu verbessern. Die fachliche Weiterentwicklung ist ein grundlegender Baustein der Professionalität in der pädagogischen Arbeit.

18. Schlusswort
Unsere Konzeption bleibt offen für Veränderungen, die sich aus der Arbeit mit den Kindern ergeben. Alle Mitarbeiter tragen dazu bei, diese Konzeption mit Leben zu erfüllen.

Dresden, 01.02.2022